v.l.n.r. Prof. Dr. Grietje Beck (BDA Präsidentin), Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer

Kassel. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) in Kassel hat der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) Frau Prof. Dr. med. Dr. dent. Monika Daubländer die Ernst-von-der-Porten-Medaille verliehen. Die Auszeichnung ehrt Persönlichkeiten, die sich durch herausragende Beiträge zur Entwicklung der deutschen Anästhesiologie verdient gemacht haben.

Monika Daubländer begann ihre umfassende medizinische und zahnmedizinische Ausbildung nach dem Abitur 1978 an den Universitäten Mainz und Bern. Ihre erste Promotion im Jahr 1984 über die intrathekale Applikation von Morphin legte den Grundstein für ihre spätere Spezialisierung im Bereich der Schmerztherapie. Nach der Facharztweiterbildung in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Erlangung der Gebietsanerkennung als „Zahnärztin für Oralchirurgie“ und „Ärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ sowie der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ baute sie ihre Karriere als Kieferchirurgin in Stuttgart, Landau und später am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf.

Ihre wissenschaftliche Arbeit, insbesondere ihre Habilitation im Jahr 2000, führte zur Entwicklung einer neuen Lokalanästhesielösung, die eine effektive Pulpenanästhesie bei geringer Kreislaufbelastung ermöglicht. Als erste Professorin für Spezielle Schmerztherapie in der Zahnmedizin in Deutschland trug sie entscheidend zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Kiefer- und Gesichtsschmerzen bei, insbesondere bei posttraumatischen und postoperativen Trigeminusschäden sowie anderen chronischen Schmerzzuständen.

Prof. Daubländer ist für ihre herausragende wissenschaftliche und klinische Arbeit mehrfach ausgezeichnet worden, darunter mit dem Millerpreis der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Jahr 2001 und dem Horace Wells Award der International Federation of Dental Anaesthesiology Societies (IFDAS) im Jahr 2015. Ihr internationales Engagement, unter anderem als Präsidentin der European Federation for the Advancement of Anesthesia in Dentistry (EFAAD), unterstreicht ihre Bedeutung in der Fachwelt.

Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement im „Interdisziplinären Arbeitskreis Zahnärztliche Anästhesie“ (IAZA) von DGAI, BDA und Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, dessen 1. Vorsitzende sie von 2004 bis 2023 war. Ihre kooperative und kompetente Art hat dazu beigetragen, dass selbst komplexe und strittige Fragen im Bereich der zahnärztlichen Anästhesie durch pragmatische und einvernehmliche Lösungen geklärt werden konnten. Für ihr langjähriges und herausragendes Engagement wurde sie bereits 2013 mit der Silbernen Ehrennadel des BDA ausgezeichnet.

Mit der Verleihung der Ernst-von-der-Porten-Medaille würdigt der BDA Prof. Daubländer nun für ihre bedeutenden Beiträge zur interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Anästhesiologie und Zahnheilkunde.