Berlin (pag) – Vor Ende der Sommerpause bringen sich Stakeholder im Gesundheitswesen in Sachen Krankenhausreform in Stellung. So fordern Krankenhausträger, Krankenkassen und die Deutsche Krebsgesellschaft fallzahlunabhängige Vorhaltepauschalen und regen einen Bevölkerungsbezug an.

© stock.adobe.com, etfoto
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„Wir sprechen uns für eine fallzahlunabhängig und bedarfsorientiert ausgestaltete Vorhaltefinanzierung aus. Nur aus dem Bedarf der Bevölkerung können zukunftssichere Krankenhausstrukturen abgeleitet werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG), des AOK-Bundesverbands, der DAK, des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbands (DEKV) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ihr Appell richtet sich an Bund, Länder und Regierungsfraktionen. Die Unterzeichner halten die aktuell im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) geplante jährliche Anpassung der Vorhaltefinanzierung auf Basis der Ist-Zahlen und den fehlenden Bevölkerungsbezug für nicht zielführend. „So wird keine wesentliche Änderung im Vergleich zum bestehenden System geschaffen, weil Mengenanreize bestehen bleiben und die Ambulantisierung von Leistungen ausgebremst wird.“ Um die reale Versorgungsbedarfe zu ermitteln, müssten die Gesetzgeber zeitnah ein wissenschaftlich fundiertes Bedarfsermittlungsinstrument entwickeln.

Im Papier von AKG, DEKV, AOK, DAK und DKG wird die Befürchtung deutlich, dass am Ende des Prozesses die Finanzreform von der Strukturreform abgekoppelt wird. Das wollen die fünf Organisationen verhindert wissen. Ferner machen sie sich für Mindestvorhaltezahlen stark. Die Unterzeichner der Erklärung sehen darin eine Maßnahme, die essenziell für eine sichere Patientenversorgung sei. Zeitnah müssten verbindliche Qualitätsvorgaben für die Krankenhäuser auf der Basis der wissenschaftlichen Evidenz erarbeitet werden. Als Blaupause könnte die WiZen-Studie gelten, die eine Zentralisierung und Spezialisierung nahelegt.


Die gemeinsame Erklärung finden Sie hier:
https://www.krebsgesellschaft.de/files/dkg/deutsche-krebsgesellschaft/content/pdf/Stellungnahmen_polit/2024%20politische%20Stellungnahmen/Gemeinsame-Erkl%C3%A4rung_Krankenhausreform.pdf


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