Berlin (pag) – Ein Förderschwerpunkt des 2020 verabschiedeten Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) sind Patientenportale. Beim Health-IT-Talk Berlin-Brandenburg schildern zwei Experten – Lars von Ohlen und Henning Koch – ihre Erfahrungen aus der Praxis mit diesen Plattformen.

Die KHZG-Förderung ist an Bedingungen geknüpft. Die Patientenportale müssen ein digitales Aufnahme- und Entlassmanagement vorweisen. Außerdem gilt es, den Informationsaustausch von Leistungserbringern zu Patienten sowie zu Pflege- und Reha-Einrichtungen und Kostenträgern vor, während und nach der Behandlung zu ermöglichen.

Von Ohlen, derzeit Geschäftsbereichsleiter IT am Universitätsklinikum Greifswald, hat das Patientenportal des Universitätsklinikums des Saarlandes maßgeblich mitaufgebaut und gibt einen Überblick über das Thema. Ziele eines Patientenportals seien nicht nur, Patientenzufriedenheit und Patientenbeteiligung zu erhöhen. Es gehe auch um Prozessentlastung in den Krankenhäusern. Er rät den Zuhörern, über die Muss-Kriterien des KHZG hinauszugehen. Das versucht man gerade im Saarland. „Alle Krankenhäuser haben ein gemeinsames Patientenportal ausgeschrieben“, beschreibt von Ohlen den ersten Schritt. Darauf aufbauend soll das Konzept weiterentwickelt werden und ambulante Ärzte, Pflegeheime und Krankenkassen miteinbinden.

Die Sana-Kliniken verfolgten einen „modularen“ Ansatz, wie Koch, Head of Healthcare Solutions bei der privaten Klinikkette, erläutert. Für die Plattform „Mein Sana“ entschied man sich für eine individuelle Kombination aus Programmen verschiedener Hersteller. So ist beispielsweise Doctolib für die Terminvergabe zuständig, das Unternehmen Recare für das Entlassmanagement. Koch bezeichnet das Portal als „Datendrehscheibe“, die nicht nur den Patienten und den Sana-Mitarbeitern diene, sondern auch den Zuweisern. „Wir sehen es deutlich größer als ein Patientenportal.“

Hinter dem Health-IT-Talk stehen der Berufsverband der medizinischen Informatiker, der Verband der Krankenhaus IT-Leiter, der Verband der IT- und Internetwirtschaft Berlin/Brandenburg sowie die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte Medizinische Forschung.

 

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