Berlin (pag) – Kein Sprint, sondern ein Marathon wird der Strukturwandel, spekuliert Sandro von Korff, Leiter des Bereichs Firmenkunden bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) anlässlich einer aktuellen apoBank-Analyse der Krankenhauslandschaft.

Der Branchenüberblick „Krankenhäuser 2024“ stellt heraus: Unsicherheiten bei der Finanzierung, Herausforderungen durch den Fachkräftemangel und stationäre Leistungseinbrüche belasten den Kliniksektor immens – und machen einen Bedarf an Weiterentwicklung notwendig. „Noch nie waren so viele Krankenhäuser von Insolvenzen bedroht“, stellt von Korff heraus. Mitten in der Reformplanung verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation von Kliniken unablässig. In 2022 schreiben über die Hälfte der Allgemeinkrankenhäuser (54 Prozent) ab 100 Betten rote Zahlen. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent. Dass sich die Lage weiterhin verschärfe, liege an den langwierigen Verhandlungen zum Pflegebudget sowie an der unzureichenden Finanzierung von Investitionen. In den nächsten Jahren seien die Häuser weiter von Fallpauschalen abhängig und die Auslastung verharre auf niedrigem Niveau.

Gleichzeitig sei eine Trendumkehr hinsichtlich der Einschätzung zu den wirtschaftlichen Aussichten erkennbar: „Viele Kliniken scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und sind nun dabei, ihre Häuser neu auszurichten“ – deutlich ambulanter und technologiegetriebener als bisher, analysieren die Autoren des Branchenüberblicks. Damit rüsteten sich die Kliniken im Lichte der stark veränderten Wettbewerbsbedingungen.

Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz sei zwar Hoffnungsträger für manche Kliniken. Doch Entlastungen und Effizienzgewinn im Zuge der Reform erwarten die meisten frühestens 2028. Fest stehe die Tatsache, dass sich die Zahl an Kliniken über die nächsten Jahre weiter verringere. Fusionen und Übernahmen seien ein zunehmendes Phänomen.

Link zur Analyse:
https://newsroom.apobank.de/documents/branchenueberblick-krankenhaeuser-2024-442723

 

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