Köln (pag) – Die Vorteile übertrumpfen die Nachteile deutlich: Das Lungenkrebsscreening per Niedrigdosis-Computertomografie (Low-Dose-CT) eignet sich für starke ehemalige und aktive Raucher. Die Methode zur Früherkennung trägt dazu bei, die Lungenkrebs-Sterblichkeit zu senken, für manche verlängert sie möglicherweise auch das Gesamtüberleben.


Das sind zentrale Ergebnisse der Nutzenbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), die bereits im November 2020 erstellt wurde. Wenn im Juli die Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Kraft tritt, ist ein Screening-Verfahren mit der Low-Dose-CT auch strahlenschutzrechtlich zulässig. Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im November letzten Jahres das Beratungsverfahren über die Einführung des Screenings mittels Low-Dose-CT eröffnet und das IQWiG mit einer Aktualisierung der Nutzenbewertung beauftragt.

Das Institut kommt zu dem Schluss, dass das Risiko von Falsch- und Überdiagnosen vom Nutzen überwogen wird. Über 94.000 Personen in insgesamt neun randomisierten kontrollierten Studien liegen der Evidenz zugrunde: Die Low-Dose-CT könnte fünf von 1.000 (ehemals) starken Rauchern innerhalb von etwa zehn Jahren davor bewahren, an Lungenkrebs zu sterben.

Häufig entdecke man diese onkologische Erkrankung erst in einem späten Stadium, sodass fünf Jahre nach der Diagnose nur noch ein Fünftel bis ein Sechstel der Betroffenen am Leben ist. Aktuell gibt es hierzulande kein systematisches Screening auf Lungenkrebs. Derzeit läuft die HANSE-Studie, welche sich mit Fragestellungen rund um die Implementierung eines Lungenkrebsfrüherkennungsprogramms in Deutschland beschäftigt – darunter verschiedene Ansätze für die Definition von Risikopopulationen sowie Ideen zur potenziellen Gewinnung von Zielgruppen für eine Teilnahme an der Untersuchung.

 

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