Berlin (opg) – Nicht nur ein Stück Papier, sondern ein ganzes Navigationssystem sieht die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger in der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (GCT). Dessen Ziele reichen von besserer Versorgung über die Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Diesen nationalen „Meilenstein“, wie die Ministerin sagt, überreicht ihr das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). Noch länger als die 140 Seiten starke Strategie ist die Zahl an Experten, die im Erarbeitungsprozess involviert sind. Über 150 Stakeholder vernetzten ihre Expertise und ebnen den Weg „aus den Silos“, lobt Stark-Watzinger. Sie fährt fort: „Diese Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Gesellschaft ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.“ Auch der Vorsitzende des BIH-Direktoriums Prof. Christopher Baum lässt seine Begeisterung über den Multi-Stakeholder-Ansatz verlauten. Mit ihm werde der hohen Komplexität der Thematik gerecht. Der Fahrplan umgreift acht Handlungsfelder – von „Ausbildung und Kompetenzstärkung“ über „Technologietransfer“ zu „Forschung und Entwicklung“ und „Marktzulassung und Übergang in die Versorgung“.

Die innovativen Gen- und Zelltherapien bieten für Patienten kausale Wirkungsprinzipien und potenziell langanhaltende Effekte. Die Zielgruppe ist breit: Sie reicht von seltenen genetischen bis häufig erworbene Erkrankungen. Die Therapien eröffnen Perspektiven für Patienten mit schweren oder seltenen Erkrankungen, für die es bisher keine Therapie gibt. Verfolgt wird auch das Ziel, den Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb für die Entwicklung sicherer, effizienter und nachhaltig finanzierbarer GCT zu stärken.

Schon jetzt blicke Deutschland auf eine exzellente Grundlagenforschung, hebt Stark-Watzinger hervor. Doch Luft nach oben bleibe in der Translation. Die Zielstellung des Papiers umfasse „sämtliche Komponenten der translationalen Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis in die Versorgung“. Sowohl die europäische als auch internationale Perspektive werden berücksichtigt.


Nationale Strategie Gen- und zellbasierte Therapien – Eine Multi-Stakeholder-Strategie koordiniert vom Berlin Institut of Health at Charité im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Juni 2024, 136 Seiten:
 

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