Berlin (pag) – Immerhin geht das Telefon wieder. Fast ein halbes Jahr lag das Angebot der Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands (UPD) brach. Unter schwierigen Bedingungen wurde die UPD von einer gGmbH in eine Stiftung umgewandelt. Am 6. Mai können der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, und der frisch installierte Vorstand der UPD, Sven Arndt, verkünden, dass Ratsuchende wieder Ansprechpartner haben – zunächst nur telefonisch.

Der diplomierte Verwaltungswirt Arndt ist für die strategische Leitung und das operative Geschäft der Stiftung zuständig. Er lässt wissen, dass die neue UPD mit etwa 40 erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitern an den Start gehe. Der Großteil stamme noch aus der alten UPD. Doch nicht alle Ex-Mitarbeiter der gGmbH haben Platz in der neuen Patientenberatung gefunden. Nach Angaben des ehemaligen Interimsvorstands, bestehend aus Dr. Stefan Etgeton und Bettina Godschalk, seien rund 100 Kündigungsschutzverfahren vor den Gerichten anhängig.

Darüber hinaus ist auch der Vorstand noch nicht komplett. Laut Auskunft der involvierten Patientenorganisationen falle die Entscheidung über die zweite Spitze Mitte Mai. Arndt, ehemaliger Verwaltungsleiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, gibt sich zuversichtlich. „Für mich ist Patientenberatung eine unverzichtbare Säule im Versorgungsangebot des Gesundheitswesens.“ In der zweiten Jahreshälfte will die UPD mit 16 regionalen Beratungsstellen an den Start gehen. Derzeit werde an einem Konzept gearbeitet, so Arndt. Außerdem sind Face-to-Face-Beratungen, Chats und andere schriftliche Formate in Planung.

Für Schwartze, der Verwaltungsratsvorsitzender der Stiftung ist, muss die UPD auch für Menschen mit dem höchsten Beratungsbedarf zur Verfügung stehen. Dabei handele es sich oft um sozial benachteiligte Patienten mit geringerer Gesundheitskompetenz. „Es ist ethisch nicht vertretbar, dass die Schere der gesundheitlichen Ungleichheit durch Angebote wie die UPD noch vergrößert wird, indem sie nur von eh gut informierten Ratsuchenden genutzt wird.“ Das sei nicht der Anspruch der UPD.

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