Wiesbaden (pag) – Um 4,8 Prozent klettern die Gesundheitsausgaben 2022 gegenüber dem Vorjahr in die Höhe. Damit liegen sie bei insgesamt 497,7 Milliarden Euro. Entscheidend zu diesem Anstieg beigetragen haben die Corona-Testungen und die -Impfkampagne, so das Statistische Bundesamt (Destatis).

Die Gesundheitsausgaben nehmen 12,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) 2022 ein. Damit liege der Anteil 0,3 Prozentpunkte niedriger als in 2021. Über die Hälfte der Ausgaben (53 Prozent) trug die Gesetzliche Krankenversicherung. Deren Ausgaben lagen bei 265,4 Milliarden Euro und somit 4 Prozent höher als im Vorjahr. Mit knapp 12 Prozent ist die soziale Pflegeversicherung der zweitgrößte Ausgabenträger. Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck hatten einen Anteil von 11,4 Prozent an den Gesundheitsausgaben.

Mit der Corona-Pandemie konnotierte Ausgaben seien auch im Jahr 2022 noch deutlich spürbar. Sie trugen wesentlich dazu bei, dass die gesamten Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte um 15,6 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro stiegen. Im Vorjahr seien sie noch um 31,4 Prozent gegenüber 2020 gewachsen. Etwa 36,1 Milliarden Euro der Gesundheitsausgaben im Jahr 2022 standen als laufende Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Den größten Ausgabenposten bildeten hier mit 40,1 Prozent die Ausgaben für Tests im Sinne der Coronavirus-Testverordnung oder Tests beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Praxen. Nicht darin enthalten sind sogenannte Selbsttests, die Privathaushalte im Einzelhandel oder Drogeriemärkten kauften. Auf die Kappe der Impfkampagne gehen etwa 26 Prozent der laufenden pandemie-bezogenen Ausgaben.

Darüber hinaus gibt Destatis eine Schätzung für das Jahr 2023 ab: Das Bundesamt prognostiziert einen leichten Kostenrückgang auf 494,6 Milliarden Euro. Somit wäre das Jahr 2023 das zweite mit rückläufigem Trend seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992. Im Jahr 2004 gab es den bisher einzigen Rückgang – als das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt wurde.

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