Düsseldorf (pag) – Sehr dynamisch ging es 2023 am Gesundheitsmarkt zu. Summa summarum 234 Transaktionen verzeichnet der Sektor hierzulande. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Ein Teil dieser Übernahmen ist allerdings insolvenzbedingt. Im ambulanten Bereich gab es einen Zuwachs von über einem Drittel (35 Prozent).

Diese Entwicklungen sind einsehbar im Transaktionsmonitors Gesundheitswesen 2023/2024, den die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland veröffentlicht. Deutlich weniger Bewegung war im Jahr 2022 wahrzunehmen: Da betrug die Zahl an Transaktionen noch 186. Insgesamt 172 Fusionen und Übernahmen gab es 2021.
Die meisten Transaktionen, 80 an der Zahl, fanden im Bereich der Vertragsärzte und Labore statt. Auf dem zweiten Platz liegen Pflegebetriebe mit 70 Transaktionen. Dahinter rangieren Pflegeimmobilien (43), Krankenhäuser (29) und Rehabilitationseinrichtungen (12).

Einige der Geschäfte gingen dabei auf Insolvenzen zurück. Das betreffe sowohl Pflegeeinrichtungen als auch Kliniken – insbesondere kommunale und freigemeinnützige Häuser. Private Krankenhausbetreiber kauften eher zurückhaltend zu und hätten Portfoliobereinigungen durch den Verkauf einzelner Einrichtungen selbst vorgenommen. Insgesamt hat sich der Markt insoweit eher zu einem Käufermarkt entwickelt, schließt PwC.

Die Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft prognostiziert, der Insolvenztrend könnte sich dieses Jahr fortsetzen. Vor allem vor dem Hintergrund des Investitionsstaus bei baulichen Modernisierungen und immer höheren Personal- und Materialkosten, die nicht oder nur stark verzögert vergütet würden. „Es bleibt jetzt abzuwarten, ob sich die finanzielle Lage der Krankenhäuser im Zuge der Krankenhausreform 2024 verbessert. Ansonsten dürfte der Transaktionsmarkt für Krankenhäuser auch im laufenden Jahr stark insolvenzgetrieben sein“, prognostiziert Dr. Alexander von Friesen, Partner bei PwC Deutschland für den Bereich Gesundheitsversorgung.

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